Leben

Die Angst vor der Angst

Die Angst vor dem Ereignis ist meist schlimmer als das Ereignis selbst

Warum Angst uns oft mehr lähmt als die Realität

Jeder kennt diese Momente: Eine unangenehme Nachricht bahnt sich an, eine schwierige Entscheidung steht bevor oder eine Veränderung scheint unvermeidlich. Plötzlich schleicht sich Angst ein. Unser Kopf malt Szenarien aus, die mit jeder Sekunde düsterer werden. Doch wenn das befürchtete Ereignis dann tatsächlich eintritt, ist es oft ganz anders als gedacht – manchmal sogar weniger schlimm als befürchtet. Warum also erleben wir diese intensive Angst im Vorfeld?

Systemische Perspektive: Die Angst als Teil eines größeren Zusammenhangs

Aus systemischer Sicht betrachtet, ist Angst selten isoliert. Sie ist oft ein Hinweis auf tiefere Muster und Prägungen in unserem Leben. Die Angst vor Jobverlust kann beispielsweise weniger mit der aktuellen Stelle als vielmehr mit einem alten Sicherheitsbedürfnis zusammenhängen. Die Furcht vor einer Trennung kann tief verwurzelte Erfahrungen von Verlust und Verlassenwerden aktivieren. Indem wir diese Muster erkennen, können wir sie gezielt hinterfragen und durchbrechen.

Persönliche Beispiele: Wenn die Angst größer ist als die Realität

  • Jobverlust: Viele Menschen fürchten, nach einer Kündigung in eine tiefe Krise zu stürzen. Doch wenn es dann passiert, stellt sich oft heraus, dass sie neue Möglichkeiten entdecken – sei es eine berufliche Neuausrichtung oder eine überraschende Chance, die ohne den Jobverlust nie entstanden wäre.
  • Trennung: Die Angst vor dem Alleinsein hält viele in unglücklichen Beziehungen. Doch sobald die Trennung vollzogen ist, spüren viele eine Erleichterung und erkennen, dass sie neue Wege gehen können, die sie vorher nicht gesehen haben.
  • Öffentliche Auftritte: Wer Angst hat, vor anderen zu sprechen, stellt nach dem ersten Vortrag oft fest, dass es weniger schlimm war als gedacht – oder sogar Spaß gemacht hat!

Lösungsansätze: Wie kann man mit dieser Angst umgehen?

  1. Gedanken hinterfragen: Frage dich: Ist das Szenario, das ich mir ausmale, wirklich realistisch? Gibt es Beweise, dass es genauso eintreten wird?
  2. Den schlimmsten Fall akzeptieren: Stell dir bewusst vor, was im schlimmsten Fall passieren könnte. Meistens stellt sich heraus, dass selbst das schlimmste Szenario bewältigbar ist.
  3. Das Hier und Jetzt stärken: Achtsamkeit hilft dabei, sich nicht in Sorgen über die Zukunft zu verlieren, sondern den Moment zu erleben.
  4. Handlungsfähigkeit bewahren: Statt sich in Angst zu verlieren, hilft es, aktiv Lösungen zu suchen. Wer sich beispielsweise vor einer Kündigung fürchtet, kann sich frühzeitig nach Alternativen umsehen.
  5. Systemisches Coaching nutzen: Ein Coach kann helfen, die zugrunde liegenden Muster zu erkennen und neue Perspektiven zu entwickeln.

Fazit: Die Angst ist oft der eigentliche Gegner

Die Angst vor einem Ereignis ist meist schlimmer als das Ereignis selbst. Sie hält uns in alten Mustern gefangen und verhindert oft, dass wir Chancen wahrnehmen. Wenn wir lernen, diese Angst bewusst wahrzunehmen und mit ihr umzugehen, gewinnen wir Freiheit und Selbstbestimmung zurück.

Möchtest du deine Ängste aus einer neuen Perspektive betrachten und handlungsfähig bleiben? Dann lass uns ins Gespräch kommen und gemeinsam Lösungen erarbeiten!

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