Methoden und Werkzeuge

Systemische Aufstellungsarbeit

Klarheit gewinnen durch sichtbare Strukturen

Manchmal stecken wir in einer Situation fest und drehen uns gedanklich im Kreis. Wir analysieren ein Problem von allen Seiten, ohne eine Lösung zu finden. In solchen Momenten kann es helfen, eine neue Perspektive einzunehmen – und genau hier setzt die Systemische Aufstellungsarbeit an. Sie macht Beziehungsdynamiken, innere Konflikte oder komplexe Fragestellungen sichtbar und erlebbar.

Systemische Aufstellungen sind eine bewährte Methode im Coaching und bieten eine wertvolle Möglichkeit, Klarheit zu gewinnen. Anders als oft angenommen, haben sie nichts mit Esoterik zu tun. Sie basieren auf systemischen Prinzipien. Diese finden in der Organisationsentwicklung, Therapie und Beratung Anwendung.

Was ist eine Systemische Aufstellung?

Eine Systemische Aufstellung ist eine Methode. Sie macht Beziehungen, Dynamiken und Wechselwirkungen innerhalb eines Systems sichtbar. Dies kann ein Team, eine Familie oder das eigene Innenleben sein. Dabei wird das Problem nicht nur auf einer gedanklichen Ebene betrachtet, sondern räumlich dargestellt.

Im Coaching wird häufig mit Symbolen, Figuren oder Platzhaltern gearbeitet. Ich persönlich setze gerne Holzfiguren oder Tierfiguren ein, da sie intuitiv eine emotionale Verbindung ermöglichen und das Geschehen greifbarer machen. Eine Aufstellung kann alternativ auch mit Personen im Raum durchgeführt werden. Dies ist jedoch eher in therapeutischen oder gruppendynamischen Kontexten üblich.

Wie funktioniert eine Systemische Aufstellung?

Eine Aufstellung beginnt mit einer klaren Fragestellung. Der Klient bringt ein Thema mit. Das Thema könnte Schwierigkeiten im Team sein. Es könnte auch Unsicherheiten bei einer beruflichen Entscheidung oder innere Konflikte zwischen unterschiedlichen Bedürfnissen umfassen.

Schritt für Schritt:

  1. Die Ausgangslage klären – Zunächst besprechen wir, welches Thema betrachtet werden soll. Wir klären, wer oder was im System eine Rolle spielt.
  2. Elemente des Systems bestimmen – Diese können Personen, Emotionen oder auch abstrakte Aspekte wie „Erfolg“ oder „Verantwortung“ sein.
  3. Räumliche Anordnung – Die Elemente werden mit Figuren oder Symbolen im Raum aufgestellt, sodass die Beziehungen zueinander sichtbar werden.
  4. Wahrnehmung und Reflexion – Der Klient beschreibt, wie sich die Anordnung anfühlt. Er zeigt auf, welche Zusammenhänge deutlich werden. Er benennt, wo es Spannungen gibt.
  5. Veränderungen ausprobieren – Durch Umstellungen, Fragen und Impulse können neue Perspektiven und Lösungswege sichtbar werden.

Welche Vorteile bietet eine Systemische Aufstellung?

Die Arbeit mit einer Systemischen Aufstellung hat viele Vorteile:

  • Klärung von Beziehungsdynamiken: Oft werden unbewusste Muster sichtbar, die vorher nicht greifbar waren.
  • Neue Perspektiven: Probleme können aus einer distanzierten, neutralen Sichtweise betrachtet werden.
  • Emotionale Entlastung: Durch das Sichtbarmachen von Spannungen oder Blockaden kann sich innere Anspannung lösen.
  • Handlungsoptionen erkennen: Die Methode eröffnet neue Möglichkeiten, um Herausforderungen aktiv anzugehen.
  • Schnelle Erkenntnisse: Während rein analytische Gespräche manchmal lange dauern, kann eine Aufstellung oft in kurzer Zeit wertvolle Erkenntnisse bringen.

Praxisbeispiel: Entscheidung zwischen zwei Jobangeboten

Ein Klient kam mit der Frage zu mir. Er wollte wissen, ob er bei seinem bisherigen Arbeitgeber bleiben oder eine neue Stelle annehmen sollte. Rational gab es für beide Optionen gute Argumente, aber er fühlte sich innerlich blockiert.

Wir stellten die beiden Jobmöglichkeiten mit Figuren auf – eine für die aktuelle Stelle, eine für das neue Angebot. Schon die erste Anordnung zeigte, dass der Klient instinktiv mehr Nähe zur neuen Position suchte. Ein anderes Element, die „Sicherheit“, stand zwischen ihm und der Veränderung. Durch kleine Umstellungen konnte er erkennen, dass nicht die neue Herausforderung ihn zurückhielt, sondern die Angst vor dem Unbekannten. Diese Erkenntnis half ihm, eine bewusste Entscheidung zu treffen.

Fazit: Eine kraftvolle Methode für mehr Klarheit

Systemische Aufstellungen sind ein wertvolles Instrument im Coaching, um innere Klarheit zu gewinnen und verborgene Dynamiken sichtbar zu machen. Sie helfen dabei, festgefahrene Situationen aus einer neuen Perspektive zu betrachten und mögliche Lösungen intuitiv zu erspüren.

Ob mit Holzfiguren, Tieren oder anderen Symbolen – die Methode bringt Ordnung ins Gedankenchaos. Sie unterstützt dabei, gute Entscheidungen zu treffen. Wer offen für neue Sichtweisen ist, kann von dieser Form der Visualisierung enorm profitieren.

Hast du bereits Erfahrungen mit Systemischen Aufstellungen gemacht? Welche Erkenntnisse konntest du daraus gewinnen? Teile deine Gedanken gerne in den Kommentaren!

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